Rahel-Varnhagen-Blog

  • Karl von Frisch Preisträger 2015

Etabliert sich eine Tradition? Renommierter Biologiepreis für Abiturienten des RVK

Karl-von-Frisch Biologiepreis für Abiturienten des RVK

Nicht nur in den Jahren 2013 und 2014, nein, auch in diesem Jahr stellt das Rahel-Varnhagen-Kolleg Preisträger des vom VBio, dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland, ausgelobten Karl-von-Frisch-Preises für ausgezeichnete Noten im Fach Biologie. In diesem Jahr wird sogar ein Rekord aufgestellt. Gleich fünf Kandidaten, die im Wintersemester 2014/2015 bzw. im Sommersemester 2015 ihre Abiturprüfung im Leistungskurs Biologie abgelegt haben, wurden – basierend auf ihren kontinuierlich exzellenten Noten in der Qualifikationsphase H1-H4 nominiert und vom Landesbeauftragten für den Karl-von-Frisch-Preis und der Vorsitzenden des Landesverbandes, Frau Prof. Dr. Susanne Bickel, akzeptiert und werden am Tag der Abiturzeugnisausgabe die Urkunde und ein Geschenk in Empfang nehmen können.Im Zuständigkeitsbereich des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen werden insgesamt etwa 50 Preise vergeben. Was ist das Ziel dieser Preisvergabe?
„Biologie ist die Leitwissenschaft des 21. Jahrhunderts. Der Karl-von-Frisch-Preis soll die Bedeutung der
Biologie in der Öffentlichkeit unterstreichen, die Leistung sehr guter Schülerinnen und Schüler würdigen und damit die Motiva tion steigern, sich intensiv mit biologischen Fragen zu beschäftigen. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgelistet. Der Klimawandel als herausragendes globales Problem verändert und bedroht die Lebensgrundlage für alle Menschen. Biologisches Wissen ist erforderlich, die Folgen abzuschätzen und zukunftsorientiert darauf zu reagieren. Auch elementare Bereiche wie Tier- und Pflanzenkunde sowie Liebe zur und Achtung der Natur gewinnen wieder an Bedeutung. Die Gesundheit der Menschen wird von neuen Gefahren bedroht: Infektionskrankheiten, Resistenzen, Allergien, Prionen und Vieles mehr. Ihre Bekämpfung erfordert intensive biologische Forschung. Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel und Bio-Kraftstoffe bewegen die Menschen und erfordern gründliche Kenntnisse um die Vor- und Nachteile wirklich beurteilen zu können. Die Bewältigung der gegenwärtigen Probleme erfordert nicht nur den Sachverstand der Experten, sondern auch die Urteilsfähigkeit und d as Engagement jedes Einzelnen.
Viele Schülerinnen und Schüler werden später als Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung, Politik und Justiz, in Schule und Gesundheitswesen, aber auch als Eltern Entscheidungen treffen müssen, die weitgehende biologische Kenntnisse erfordern. Diese sollten zusammen mit sozialen und ethischen Kompetenzen genutzt werden können. In unserem Leben, das in zunehmendem Maße durch die Anwendung wissenschaftlicher Kenntnisse geformt wird, wächst die Gefahr, dass aufgrund von Unkenntnis oder Halbwissen im privaten und öffentlichen Bereich Fehlentscheidungen fallen, die zu erheblichen Schäden und Belastungen führen.“
(Quelle: VBio)
Die Studierenden des Rahel-Varnhagen-Kollegs haben nicht nur sehr gute Noten erzielt, sondern sich auch zusätzlich zum Unterricht an Projekten und Exkursionen beteiligt. Das bedeutete auch durchaus, sich in den Ferien oder an einem Wochenende auf den Weg in eine Ausstellung oder zum Biologentag zu machen. Daher zeigen die Fotos sie auch „in Aktion“.

Jennifer Sabrina Lefarth, Bio-LK, Abitur Wintersemester 2014/2015
Biologie, Chemie, Präsentationsprojektkurs: die Neugier war geweckt und wuchs bis hin zum Studienwunsch Biologie, der im kommenden Wintersemester Wirklichkeit werden soll. Fledermausbeobachtung bis Mitternacht, limnologische Untersuchungen oder die Arbeit im Bio- und Chemielabor gaben Frau Lefarth die Möglichkeit, über den Tellerrand des Schulbuchs bereits in die Praxis zu schauen. Die Vorbereitung und Planung einer Diskussionsrunde zur Biotechnologie, nebst Ideen für das Plakat gehören zu den Ergebnissen zusätzlichen Engagements. In Zusammenarbeit mit Manuel Krause entstand auch ein Video-Clip, der Material aus der Genetik so aufarbeitet, dass er auch für den weiteren Unterricht genutzt werden kann.

Manuel Krause, Bio-LK, Abitur Wintersemester 2014/2015
„Was Manuel erklärt, das bleibt in Erinnerung.“ Bei Mitstudierenden Interesse und Verständnis für schwierige Zusammenhänge zu wecken, so dass sie dabei lächeln und Spaß haben, erfordert entsprechendes Präsentationstalent. Beimexperimentellen Arbeiten verlässliche Daten zu liefern, einen Versuchsansatz erfolgreich zu modifizieren oder eigenständig eine Kleingruppe Studierender anzuleiten sind Aspekte, die sicherlich schon für ein Studium nutzbringend sind. Da wird Herr Krause den Naturwissenschaften treu bleiben und sich der Physik widmen.

Christof Kannler, Bio-LK, Abitur Wintersemester 2014/2015
„Den Kindern ein Vorbild sein“, so hat Herr Kannler einmal seine Teilnahmeam Abi-Online-Unterricht begründet und damit trotz Vollzeitbeschäftigung und den Verpflichtungen gegenüber der Familie ein hervorragendes Abschlusszeugnis erhalten. Vorbild ist er sicher nicht nur seinen Kindern. Im Unterricht konnten seine Mitstudierenden von seinem umfassenden Allgemeinwissen profitieren. Seine kritische Sichtweise, sein Hinterfragen von Fakten haben dem Unterricht neue Facetten gegeben und zu angeregten Diskussionen geführt, die den Erkenntnisprozesse bereichert und vorangetrieben haben. Trotz seiner knapp bemessenen Zeit hat er es sich nicht nehmen lassen, an den den normalen Unterricht ergänzenden Aktivitäten teilzunehmen und sogar mit Chemie noch ein zusätzliches Fach zu belegen, in dem er ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielte.

Sebastian Haake, Bio-LK, Abitur Sommersemester 2015
Herr Haake hat es als Soldat auf Zeit geschafft, trotz einer teilweise täglichen Pendelstrecke von über 250 km am Abitur-Online-Unterricht teilzunehmen und das im Fach Biologie mit großem Erfolg. Die Beiträge zum Unterricht, zusätzliche Referate und seine Teilnahme an einer größeren Exkursion und den genetischen Untersuchungen im BIOTechnikum für die er mit großer Selbstverständlichkeit Urlaubstage geopfert hat, zeigen sein Engagement. Die angewandten Biowissenschaften oder ein Ingenieurstudiengang werden nach Beendigung seiner Dienstzeit sein neues Ziel sein.

Dirk Hedtfeld, Bio-LK, Abitur Sommersemester 2015
Neugier zeichnet einen Wissenschaftler aus und profundes Wissen reizt auch die Mitstudierenden, sich tiefergehend mit biologischen Themen zu beschäftigen. In seinen Vorträgen beeindruckte er durch „optische Leckerbissen“, Animationen und Modelle, die er selbst am Computer erstellt hatte und Sachverhalte besonders gut illustrierten. In Diskussionen lieferte sein durchaus auch kritischer Standpunkt Denkanstöße und neue Blickwinkel. Den Blickwinkel um Lichtjahre ausdehnen und ferne Galaxien ins Visier nehmen, das wird er dann im angestrebten Studium der Astrophysik.