Ehemaliger RVK-Absolvent, Jörn Alexander Quent, wird Gates-Stipendiat in Cambridge
Gegen Ende des Sommersemesters 2017 erreichte uns die spektakuläre Nachricht: Jörn Alexander Quent, einer der Abiturienten von 2012 hat ein Gates-Stipendium an der berühmten Universität in Cambridge erhalten, um dort zu am Institut für „MRC Cognition and Brain Sciences“ promovieren. Ein konsequent durchgezogenes Studium, exzellente Leistungen und nun dieser Erfolg, da kann man nur sagen: „Hut ab!“
Um einschätzen zu können, was so eine Auszeichnung bedeutet, ein kurzer Blick auf die Bedingungen, die ein potentieller Kandidat erfüllen muss, um einen der begehrten Stipendien zu bekommen: Um einen Platz zu erhalten, muss ein Bewerber vier Grundkriterien vorweisen: Akademische Exzellenz, das Potential zur Führungskraft, das Engagement, das Leben anderer zu verbessern und er muss in das akademische Leben von Cambrigde passen. Neben der schriftlichen Bewerbung, in der der Kandidat darlegt, welche Ziele und Interessen er hat, stehen die Empfehlung zweier Akademiker, sowie ein Interview. Aus Deutschland stammen bisher 83 bereits fertige Absolventen (Alumni) und solche, die noch dabei sind, ihre Studien abzuschließen. In diesem Durchgang gab es 5000 Bewerber auf 55 Plätze.
Nach einem Bachelor und Masterstudium an der Ruhr-Universität Bochum, einem Auslandssemester an der University of Nebraska in Omaha und einem Forschungsaufenthalt an der University of California in Davis, USA startet Jörn Quent nun mit einem neurowissenschaftlichen Thema seine Doktorarbeit. Warum ihn dieses Thema interessiert? „Ein funktionierendes Gedächtnis ist eine der fundamentalsten kognitiven Kompetenzen, die uns als menschliche Wesen prägen. Diese Tatsache entzündet mein generelles Interesse am Langzeitgedächtnis. Besonders interessiert mich, welche Aspekte einer Situation sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft bestimmen, woran wir uns später erinnern. Ich will auch verstehen, welche Mechanismen dahinter stecken. Dieses Wissen könnte dabei helfen, Eingriffsmöglichkeiten für die Menschen zu entwickeln, die auf diesem Gebiet Probleme haben.“ In Cambrigde wird er sich damit befassen, wie sich Widersprüche oder Veränderungen im Ablaufplan, wie sie z.B. durch Objekte an unerwarteten Orten hervorgerufen werden können, auf die Gedächtnisleistung auswirken und wie dieser verändernde Effekt möglicherweise den Altersprozess beeinflussen kann. Dabei ist interessant, welche Art von Erinnerung dadurch beeinflusst wird und in wie weit bestimmte Gehirnregionen in diesem Zusammenhang beteiligt sind.