Rahel-Varnhagen-Blog

Interview mit Mäggi Machon, Abitur Wintersemester 2012/13

  • Wie haben Sie von der Abendschule/ der Möglichkeit, den Abschluss nachzumachen, erfahren?

Bei meiner Online-Recherche nach Möglichkeiten, die Allgemeine Hochschulreife neben dem Beruf zu erwerben, fand ich den Bildungsgang „Abitur online“. Da ich als Gesundheits- und Krankenpflegerin im 3-Schicht-System arbeitete, kam mir die Möglichkeit des selbstständigen Wissenserwerbs sehr entgegen.

  • Wie hat Ihr persönliches Umfeld reagiert (Freunde, Partner/in, Eltern, Kinder, Arbeitgeber)?

Meine Stationsleitung kam mir mit der Dienstplangestaltung sehr entgegen, so dass ich keine Schwierigkeiten hatte, die (meisten) Präsenztage wahrzunehmen.

  • Mussten Sie etwas vorbereiten und organisieren, um die Schule zu besuchen (z.B.

Betreuung, Schichtwechsel etc.)?

Mein Arbeitgeber hat, wie bereits erwähnt, auf meine Präsenzzeiten Rücksicht genommen.

  • Was war der Anlass/ Grund, einen Abschluss nachzumachen?

Ich hatte das Gefühl, dass in meinem Beruf eine gewisse Routine eingekehrt war, die Möglichkeiten der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung waren sehr eingeschränkt. Daher entschied ich mich, mein Abitur nachzuholen, um mehr Optionen zu haben.

  • Welche Pläne hatten Sie mit dem Abschluss?

Ich wollte mir die langfristige Option auf ein Studium ermöglichen.

  • Wie ging es weiter nach der Schule?

Es dauerte einige Zeit, bis ich mich für eine Studienrichtung entschieden habe und bis die privaten und beruflichen Voraussetzungen passten. Daher arbeitete ich die ersten Jahre nach dem Abitur weiter als Gesundheits- und Krankenpflegerin. 2016 startete ich dann an der HTW-Berlin das Studium des Life Science Engineering, welches ich nach einem Umzug zurück nach NRW an der FH Münster im Studiengang Physikalische Technik fortsetze.

  • Im Falle eines Studiums: (Wie) ließen sich Studium und Berufstätigkeit vereinbaren?

Nur sehr schwierig. Die ersten drei Semester verzichtete ich ganz auf eine Berufstätigkeit, da mein Mann Vollzeit berufstätig war und ich mich weitestgehend noch um unseren Sohn kümmerte. Seit mein Mann seine Arbeitsstunden reduzieren konnte und wir die Betreuung unseres Sohnes gleichberechtigt tragen, arbeite ich wieder 10-20 Stunden wöchentlich als Gesundheits- und Krankenpflegerin.

  • Wie konnten Sie das Studium finanzieren?

Neben meiner Berufstätigkeit werde ich durch das SBB-Aufstiegsstipendium gefördert.

  • In welcher Form hat Sie die Schule auf das nachfolgende Studium/Ausbildung vorbereitet?

Insbesondere der Mathe-Leistungskurs bei Herrn Ackmann hat mir den Einstieg in das erste Mathe-Modul sehr erleichtert.

  • Was waren die schönsten Eindrücke der Schulzeit?

Gerne denke ich an unsere Lerngruppen zurück. Dadurch, dass wir alle unterschiedliche Stärken und Schwächen hatten, konnten wir alle Schwierigkeiten meistern und gingen alle schlussendlich auch mit einem guten Gefühl in die Abschlussprüfungen.

  • Was würden Sie heutigen Studierenden des RVK mit auf den Weg durch die Schulzeit geben?

Während der Schulzeit sind es die Lerngruppen, die ich jedem ans Herz legen würde. Sie helfen nicht nur den Unterrichtsstoff schneller und besser zu erlernen, sondern sind natürlich eine tolle Möglichkeit, die Mitschülerinnen und Mitschüler kennenzulernen.

Wer nach seinem Abitur studieren möchte, sollte sich auf jeden Fall auf ein Stipendium bewerben. Ich habe tolle Erfahrungen mit der SBB gemacht. Es gibt aber eine Vielzahl von Stipendien, die eine große finanzielle Erleichterung im Studienalltag sind.