Vortrag von Studierenden im Kulturzentrum „Depot“ in Dortmund
Am 16.3.2022 hielten die Studierenden des Rahel-Varnhagen-Kollegs einen Vortrag im Dortmunder Kulturzentrum „Depot“. Der Vortrag war Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung „Würde“ der Stiftung Bethel (Ausstellungsflyer als PDF).
Der Geschichtskurs des Rahel-Varnhagen-Kollegs (Koordination: Pablo Arias) beschäftigte sich in den letzten Semestern intensiv mit der Verfolgung von Menschen mit Behinderung in Hagen in der NS-Zeit. Die Studierenden fassten ihre Ergebnisse in dem Vortrag zusammen. Es wurden Briefe und Zeitzeugenberichte vorgelesen. Die Studierenden zeigten außerdem eine Powerpoint-Präsentation über zwei Hagener Opfer, Martha Wassermann und Hartmut Stadtler.
Martha Wassermann wurde 1936 im Allgemeinen Krankenhaus Hagen zwangssterilisiert. Außerdem wurde eine Zwangsabtreibung durchgeführt. Sie war im 6. Schwangerschaftsmonat. Etwa 1000 Hagener wurden, wie Martha, zwangssterilisiert. Einige überlebten die Operation nicht, andere nahmen sich danach das Leben.
Das 2-jährige Kind Hartmut Stadtler wurde 1942 in der „Kinderfachabteilung“ Aplerbeck ermordet, wie weitere 12 Hagener Kinder. Mindestens 310 Hagener wurden im Rahmen der NS-Euthanasie ermordet.
2021 machten die Studierenden des Rahel-Varnhagen-Kollegs auf die Opfer der NS-Eugenik mit einer Wanderausstellung aufmerksam, die in Hagen, Dortmund und dem Ennepe-Ruhr-Kreis gezeigt wurde..